Metaverse: Ein
Gamechanger?

Mit dem Internet entstand eine digitale Welt, die zu einem festen Bestandteil unseres Alltags geworden ist. Elektronische Mails ersetzen Briefe, Video-Calls ermöglichen einen visuellen und auditiven Kontakt mit Personen, die weit weg von uns sind. Nun wurde eine neue Ebene der digitalen Realität erschaffen: Sie heisst Metaverse. Das Metaverse überträgt Menschen aus Fleisch und Blut ins Digitale, sobald sie eine VR-Brille aufsetzen. Doch das «eine» Metaverse gibt es nicht. Es ist ein Überbegriff für unterschiedliche digitale Plattformen.

 

Facebook ist kein Synonym für Metaverse

Facebook (Neu: Meta) ist nur ein Teil des Metaverses, «besitzt» es aber nicht. Meta wirbt für seine Version des Metaverses mit dem Versprechen, Räume wie unser Wohnzimmer oder unsere Garage realitätstreu darstellen zu können. Das Besondere daran: Man kann diese Räume betreten und bearbeiten. Die Sicht aus dem eigenen Fenster ist nun kein graues Industriegebiet mehr, sondern ein glitzerndes Meer oder ein botanischer Garten. Im Metaverse kann auch gearbeitet werden ­– an virtuellen Sitzungen nehmen Avatare teil, die sehr realitätstreu bis sehr realitätsfern aussehen können. Auch Hologramme sind im Metaverse möglich.

 

Immersed wirbt für einen virtuellen Workspace, der 3-dimensionales Arbeiten ermöglicht. Die aktuellen Desktop-Aktivitäten können im Metaverse widerspiegelt werden, Teams-Meetings sind ebenfalls möglich.

Neben Facebook, Instagram und Pinterest arbeiten noch viele weitere Unternehmen an einer Social Media VR-Reality. Beispiele sind: Horizon Venues, Altspace VR, Big Screen, Rec Room, VR Chat, Alcove und Horizon World von Meta.

 

VR-Brillen ermöglichen mehr als ein Game-Erlebnis

Gamers benutzen schon längst VR-Brillen, um Spiele hautnah erleben zu können.  Besonders populär im Metaverse ist das Spiel Richies Plank. Darin wird mit der Höhenangst der Menschen gespielt, die Personen werden in Extrem-Situationen versetzt. Das Gleiche ermöglicht Oculus TV. Dank der VR-Brille kann man tief in das Geschehen abtauchen. Es kann das Matterhorn bestiegen, der Taj Mahal besucht oder mit dem Snowboarder die Piste runtergedüst werden. Man kann im Metaverse auch Konzerte besuchen. Die amerikanische Band Foo Fighters trat bereits auf, das Konzert kann immer noch angesehen werden.

 

Es überrascht wohl niemanden, dass man im Metaverse Geld verdienen und ausgeben kann. Bezahlt wird primär in Krypto-Währungen. Viele digitale und reale Güter können nur mit entsprechender Währung erworben werden. Über Augmented-Reality-Technologien können Produkte gleich anprobiert werden.   Im Metaverse finden Ausstellungen statt, es werden Konzerte gegeben und Unternehmen bauen ihre Präsenz auf. Es wird investiert. Die «Landpreise» sind zu astronomischen Preisen gehandelt. Viele Unternehmen sagen diesen Plattformen eine hohe wirtschaftliche Effizienz voraus. Bekannte Beispiele sind etwa The Sandbox oder Decentralland.

 

Was passiert mit der Werbung?

Zum aktuellen Zeitpunkt ist eine Werbe-Anwendung noch reine Spekulation. Hand aufs Herz: Das Metaverse wird voraussichtlich in Bezug auf Werbung keine Revolution. Viel mehr werden die aktuellen Werbeformate wie Spots in Filmen, Plakate in NR-Welten, Social-Media-Formate in den Social-Media-Plattformen übernommen.

Das E-Commerce und die Art zu arbeiten (oder zu lernen) könnten revolutioniert werden. Neue Angebote entstehen, die einzig eine Anwendung im Metaverse finden. Deswegen ist das Metaverse kein kurzlebiger Trend, sondern eine Entwicklung, die man aufmerksam verfolgen sollte.